Luciana B. ist eine schöne und intelligente Studentin. Nebenbei arbeitet sie als Sekretärin bei dem berühmten Krimiautor Kloster. Als dieser ihr eindeutige Avancen macht, zeigt Luciana ihn an und zerstört damit seine Ehe. Als dann innerhalb weniger Jahre ihr Verlobter auf rätselhafte Weise ertrinkt, ihre Eltern an einer Pilzvergiftung sterben und ihr Bruder brutal ermordet wird, steht für Luciana fest: Hinter all ihrem Unglück steht Kloster, der ihr nie verziehen hat und sich grausam rächt…
Autor*in: Guillermo Martínez
Titel: Der langsame Tod der Luciana B.
Preis: 16,00€
Übersetzung: Angelica Ammar
Erscheinungsdatum: 30.04.2021
Verlag: Eichborn
Seitenzahl: 224
ISBN: 978-3-8479-0076-4
Meine Meinung
Die Geschichte erinnerte mich ein wenig an ein Buch, dass ich im vergangenen Jahr gelesen hatte. Eine Protagonistin, die nicht die Erzählfigur war und deren Leben unglaublich von einer Tragödie zur nächsten hangelte.
Die Erzählfigur verknüpft Vergangenheit und Gegenwart und fängt die Figur Luciana B. umfangreich als Charakter ein. Luciana, die der festen Überzeugung ist, dass ihr ehemaliger Chef Rache an ihr übt, dreht mit der Zeit immer mehr durch und man wird auch auf ihren damit einhergehenden Alterungsprozess hingewiesen; Die Protagonistin soll in etwa Ende Zwanzig sein, vermittelt optisch jedoch den Eindruck, als ob sie Mitte 50 und alkohol- und drogensüchtig ist. Erschreckend.
Und dann gibt es da noch Kloster, den Antagonisten in der Geschichte, der seinen Blickwinkel erzählt und dieser Handlungsstrang erinnert mich an eine andere Geschichte: „Der Ghostwriter“ von Cecelia Ahern. Natürlich nicht genau von der Handlung her, aber definitiv von der Erzählform und dem Gefühl, dass diese Handlung vermittelt.
Das Spannende ist, dass man keine klaren Antworten bekommt und ununterbrochen überlegt, welche Erzählperspektive die Wahrheit berichtet und welche nicht.
Alles in allem kann ich sagen, dass ich mir etwas andere erhofft hatte. Das Buch war nicht schlecht, es hat mich gut unterhalten, aber es konnte nicht mit den beiden anderen Büchern des Autoren mithalten. Wer eine schnelle Lektüre für zwischendurch sucht, für den könnte dieses Buch was sein, auch wenn die gegensätzlichen Erzählstränge, die natürlich auch Parallelen aufweisen, sehr in die Irre führen können. Von mir gibt es 4 Sterne.