Book Circle

Book Circle: Auf den Spuren des Teufels in Pirna (Gastbeitrag Zazzy)

Hallo ihr Lieben und herzlich willkommen zu einem kleinen Beitrag zu unserem Oktober Bookcircle,
Wir reisen ins Jahr 1541 und landen in Pirna und lesen das Buch „Die Fallstricke des Teufels“. Hier erst einmal der Klappentext:

„Pirna, 1541: Rätselhafte Todesfälle häufen sich, als habe der Teufel selbst die Hand im Spiel. Gerade ist die 19-jährige Sophia in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, herangewachsen zu einer jungen Frau mit großem Interesse für Medizin, seit sie als Kind Mutter und Bruder an die Pest verlor. Im Kontor ihres Vaters fällt ihr ein seltsames Buch in die Hände – sie hofft, darin ein Heilmittel gegen den Schwarzen Tod zu finden. Auch ein anderer weiß um die Existenz jenes Buches, das Wissen, Macht und Reichtum verspricht: Stadtschreiber Wolf Schumann. Er ist besessen davon, es an sich zu bringen.“

Autor*in: Heike Stöhr
Titel: Die Fallstricke des Teufels
Preis: 10,95 €
Erscheinungsdatum: 28.02.2019
Verlag: dtv
Seitenzahl: 512
ISBN: 978-3-423-21790-3

Diese Runde steht ja ganz unter dem Thema „Heimat“. Pirna ist zwar nicht meine Stadt, in der ich aufgewachsen bin, jedoch wohne und arbeite ich seit einem längeren Zeit hier. Ich mag die Altstadt sehr und meine Arbeitsstelle hat den schönsten Blick darauf.

Ich hab euch mal ein paar Bilder zusammengestellt, damit ihr einen Überblick habt.

Blick auf den Markt, Marienkirche im Hintergrund
Ausblick von Schloss Pirna auf Elbe
Ausblick von Schloss Pirna auf die Altstadt;
Marienkirche im Vordergrund
Catly vor der Marienkirche

Das Buch ist ja im historischen Genre angesiedelt und daher für mich Neuland. Meine Arbeitskollegin war sehr begeistert von der Geschichte, daher dachte ich mir: „Kann man mal lesen.“
Jedoch hat mich das Buch nicht so sehr überzeugen können. Der Klappentext hat mich da etwas sehr in die Irre geführt. Es war jedoch ein flüssiger Schreibstil, sodass man schnell durch die Abschnitte kam. Als ich meiner Mutti erzählen wollte, worum es in diesem Buch geht, stotterte ich herum, weil ich nicht sagen kann, was da 512 Seiten lang passiert? Es gibt ein fettes Schwein, die Protagonistin und einen bösen Widersacher. Man muss dazu auch sagen, dass es der erste Teil einer Reihe ist und ich mir durchaus vorstellen kann, dass die weiteren Bände recht interessant sein können. Die werde ich jedoch nicht lesen. Von mir gibt’s 2/5 Sterne.

Was sagen denn die Book B*tches dazu:

Den Anfang macht Franzi:
Das Buch konnte mich leider von Seite eins nicht wirklich abholen. Vielleicht war es auch einfach zu viel ‚Historie‘ in den letzten Monaten und zu wenig Spannung in der Handlung. Für mich gab es keine richtige bzw. erkenntliche Charakter-Entwicklung. Das Setting war okay, aber richtig wohlgefühlt habe ich mich mit der Geschichte nicht. 2/5 Sterne.

Carla sagt dazu folgendes:
Thematisch war das Buch an sich gar nicht schlecht, jedoch hat es mich nicht vom Hocker gerissen. Für mich gab es keinen roten Faden und zu viele unnötige Szenen. Erst im letzten Abschnitt wurde es etwas spannender. Aber bevor es so richtig losging und der Klappentext dann auch mal erfüllt wurde war das Buch schon wieder zu Ende. Von mir gibt’s 2,5/5 Sterne.

Karina möchte uns mitteilen:
‚Die Fallstricke des Teufels‘ ist vielleicht etwas irreführend für die Geschichte, die sich hinter diesem Titel verbirgt. Sophia erfährt definitiv einige Schrecken und mehrere Schicksalsschläge, doch vom Teufel ist keine Spur. Dennoch hat mir der Roman sehr gefallen. Die zwei Perspektiven von Sophia und Wolf haben sich im Buch gut ergänzt. Dennoch finde ich, dass die Sicht von Wolf der Geschichte etwas vorweg genommen hat, da Wendungen und Gedankengänge für den Leser oder die Leserin bereits bekannt waren, bevor Sophia etwas von diesen erfahren hat. 4/5 Sterne.

Und zum Schluss die liebe Catly:
Unsere Buchbewertungen bekommen üblicherweise bis zu 5 Sterne.
‚Fallstricke des Teufels‘ (den Titel verstehe ich immer noch nicht) verliert zwei Sterne dafür, dass für mich in den ersten Dreivierteln der Story nicht ersichtlich wurde, worauf das alles hinaus soll und welcher der rotschattierten Fäden nun der übergeordnete sein soll, an dem sich die Geschichte entlang hangelt. Außerdem wird im Klappentext vorne drin ein Ereignis gespoilert, das sich erst im letzten Viertel des Buches ereignet (-1 weiterer Stern). So hätte ich es also bei 2 Sternen belassen können. Aber diese tragische Liebe ohne Happy End, die sich in einem der roten Fäden ereignet, hat mich dazu gezwungen, auch die restlichen Sterne abzuziehen.
Schwierige Geschichte, in die ich kaum eintauchen konnte und die mich dann, als mich Aspekte davon packten, bitter enttäuscht hat – 1 Höflichkeitsstern von 5.

Als Aufgabe wollte ich von den Mädels gern wissen, ob sie sich auf die Gute Seite (der der Protagonistin Sophia) stellen, oder doch die dunkle Seite (mit dem Widersache Wolf Schumann) bevorzugen. Hier ihre Entscheidungen:

Franzi ist sich klar:
Am liebsten wäre ich weder Wolf noch Sophia. Ich wäre gern irgendein Nebencharakter gewesen. Aber wenn ich einen von beiden wählen müsste, dann definitiv Sophia, weil ich noch eher ihrem Charakter ähnlich bin. Und ich würde an ihrer Stelle offen mit dem Kind kommunizieren, dass der Vater ein anderer ist. Aber ich wette, sie trifft auch noch mal auf ihren geliebten Niklas.

Carla hat folgende Entscheidung getroffen:
„Wolf oder Sophia? Da muss ich nicht lange überlegen. Sophia natürlich! Macht auf Kosten von anderen Menschen ist keine Option für mich. Aber was erträume ich mir, wenn ich mir vorstellen würde, Sophia zu sein? Also ich glaube in der Zeit wäre es mir hauptsächlich wichtig einen ,sicheren Hafen‘ zu haben. Bedeutet, Sicherheit als Frau und für mein Kind. Schön ist es natürlich auch, die Freiheiten zu haben, um das Buch zu erforschen und allg. dem persönlichen Forscherdrang als Frau nachgehen zu dürfen. Aber Sicherheit wäre erstmal mein wichtigstes Anliegen. Ich denke aber das Sophia es da gut getroffen hätte. Ob ich meinem Kind in der Zukunft von seinem Vater erzählen würde? Das lasse ich mir offen, kommt ganz darauf an, was noch in der Zukunft passiert 😉

Karina findet:
Ich wäre wohl eher eine Sophia. Der Machtgier von Wolf und seine fehlgeleitete Moral kann ich nämlich wenig abgewinnen. Ich finde das Sophia eine starke Frau ist, speziell in der Zeit des Mittelalters. Egal was ihr widerfährt, sie lässt sich nicht untergehen und hält an ihren Grundpfeiler fest. Das ist eine Eigenschaft, die man durchaus bewundern kann und darf.
Die Zweckehe zwischen Sophia und Fuchs ist, meiner Meinung nach, eine gute Lösung. Die beiden respektieren sich gegenseitig und sind auf Augenhöhe. Daher kann das Zusammenleben der beiden durchaus funktionieren. Ich würde auch dem Kind von Niklas und dessen Liebe zu Sophia erzählen. Das Kind wurde nicht so gezeigt, wie es bei Wolf der Fall war, sondern ist ein Kind der Liebe. Niklas‘ Tod ist tragisch aber zeigt dem Kind auch, dass es nicht absichtlich vom Vater verlassen wurde. Sophia und Niklas wollten immerhin heiraten und ihr Leben zusammen verbringen. Ich denke das wäre eine gute Botschaft für das Kind der beiden.

Und Catly meint:
„Wäre ich lieber wie Wolf oder Sophia?
Meine Antwort: Fuchs.
Hat auch ein Fell und zwei Öhrchen, aber ansonsten ist er das genaue Gegenteil von diesem perversen, machtgeilen Unhold Wolf, dazu jedoch auch nicht so naiv und ungesund neugierig wie Sophia.
Magister Fuchs wäre in dieser Story mein Vorbild und mein way to go: er ist fortschrittlich und tolerant, was Emanzipation und Gleichberechtigung der Frauen angeht, hilfsbereit, bescheiden und treu, einfühlsam und unaufdringlich. Und in der größten Not hilft er einer Freundin auf die großherzigste Weise. Außerdem war die Beschreibung des Magisters für mich über die komplette Geschichte hinweg ein Rätsel. Ist er jung, so Mitte 30? Ist er doch schon so 50? Hat er so eine graue Mönchstonsur? Oder hat er dunkle Locken und einen tiefgründigen Blick, der von eigenen Tragödien und tiefgreifenden Herzschmerzen erzählt? In etwa so konnte ich ihn mir auf jeden Fall ganz unverblümt ausmalen – ein weiterer Bonus ;]
Ich, als Fuchs, würde dem Kind selbstverständlich erzählen, wer sein leiblicher Vater war und was für ein charmanter Kerl dieser gewesen ist.

Ganz zum Schluss muss ich meinen Senf noch dazu geben:
Gute oder Böse, Sophia oder Wolf… Ich würde mich doch eher für das Gute und für Sophia entscheiden: Mich interessiert so sehr, was hinter diesem Buch steckt. Das hätte ich schon viel eher angeleiert. Tja und ob ich dem Kind erzählen würde, dass es einen anderen Vater hat? Ist das denn gut für das Kind, vor allem in der Zeit? Schwierige Frage. Ich würde es wohl einfach für das Wohl des Kindes nicht tun. Weil, zählt nicht die Person die einen erzieht und seine Werte weitergibt?

Ich hoffe euch hat der Beitrag gefallen. Habt einen schönen Tag.
Eure Zazzy ❤

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