Hallo ihr Lieben ❤
Am Donnerstag saß ich mal wieder an meinem Schreibtisch – so wie jeden Tag, dank immer noch Corona-Semester und Online-Studium – und habe meine derzeitige Lektüre durchgearbeitet. Das habe ich bereits die ganze Woche schon getan. Montag und Dienstag habe ich mich mit Heinrich von Kleists Der zerbrochene Krug beschäftigt, was noch ein wenig länger meine Zeit beanspruchen wird, da ich zu dieser Komödie oder diesem Lustspiel eine Präsentation vorbereiten muss. Am Mittwoch und Donnerstag habe ich mich wie jede Woche mit Goethes Faust beschäftigt. Zu Faust habe ich ein ganzes Seminar, das sich das ganze Semester lang mit Faust. Der Tragödie erster Teil und Faust. Der Tragödie zweiter Teil beschäftigt. Den ersten Teil haben wir bereits abgeschlossen und sind jetzt mitten in Teil zwei.
Der erste Teil ist noch relativ einfach zu verstehen und zu analysieren. Beim zweiten Teil fällt das nicht mehr so leicht. Das merke ich derzeit wieder. Ich habe beide Teile bereits vor etwa 7 Jahren in der Schule gelesen; Teil eins als Pflichtlektüre und Teil zwei als übermotivierte Schülerin, die Faust.Der Tragödie erster Teil Spitze fand. Auch damals merkte ich schnell, dass Faust zwei gar nicht so toll ist bzw. sich nicht so einfach durchschauen lässt. Man merkt, dass Goethe schon zeigen wollte, dass er ein Universalgelehrter war – finde ich. Jetzt komme ich nicht umhin den Teil zu analysieren und dabei ist mir aufgefallen, dass ich meine Unilektüre ganz anders behandle als meine „Hobbylektüre“.

Mein Deutschlehrer hat damals mal gesagt: „Ein Buch muss zerlesen aussehen, erst dann hat man es richtig verinnerlicht.“ Und genau so sehen meine Unilektüren aus – was nicht bedeutet, dass ich sie immer genau verinnerlicht habe. Aber ich versuche immer durchzusteigen. Bei der einen Lektüre gelingt das besser, bei der anderen eher nicht. Aber wie unterscheiden sie sich denn noch? Ein Blick ins Innere verrät, dass ich weder Textmarker noch Kugelschreiber scheue und auch Post-Its nutze, wo es nur geht. Post-Its verwende ich zwar auch bei meinen anderen Büchern um schöne Zitate zu markieren, aber ich verwende dabei auch andere Post-Its als in meiner Unilektüre. Diese sehen also wirklich zerlesen aus. Überall ist irgendwas markiert oder Szenen werden verständlich zusammengefasst oder Gedankengänge und Deutungsansätze werden hingekritzelt. Das sieht nicht immer schön aus, aber es hilft und das ist die Hauptsache bei der Unilektüre.

Meine Bücher, die ich privat lesen, würde ich nie so behandeln. Bei denen achte ich sogar drauf, dass sich keine Leserillen bilden, sich keine Seiten knicken und Textmarker oder generell Stifte in der Nähe meiner Bücher sind tabu. Die sollen im besten Fall bis auf die Post-Its nicht mal gelesen aussehen. Sie sollen im Regal schön aussehen und wirken, als wären sie neu. Nach einigen Negativerfahrungen, die das Thema „Ausleihen“ betreffen, habe ich mich auch irgendwann dafür entschieden keine Bücher mehr zu verleihen bzw. ich leihe nur noch Bücher an Leute, bei denen ich weiß, dass sie meine Bücher sehr gut behandeln.
Kennt ihr das Phänomen und könnt das nachvollziehen oder behandelt ihr alle eure Bücher gleich? Dürfen Stifte und Textmarker in die Nähe eurer Bücher – egal ob Unilektüre oder Hobbylektüre – oder ist das ein absolutes No-Go?
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und einen schönes Restsonntag.
Bis bald, eure Cesca ❤