Adventskalender

Adventskalender: Türchen Nr. 2

Hallo ihr Lieben ❤
Nachdem sich gestern ein Märchen aus Spanien hinter dem ersten Türchen versteckt hat, geht es heute in den hohen Norden. Genauer gesagt geht es heute in das Land, das Feen und Kobolde schützt und fest daran glaubt. Genau: Es geht nach Island. Dort wird sich schon seit Ewigkeiten zur Weihnachtszeit die Geschichte von einem Mann erzählt, der für seinen Mut und seine Herzlichkeit belohnt wurde.

Das Märchen von Ketil von Silfrunarstad

Vor vielen vielen Jahren lebte in Silfrunarstad am Skagefjord ein Schafbauer, der sehr viele Schafe züchte und die Landschaft und sein glückliches Händchen trugen ihren Teil dazu bei, dass sich die Schafzucht sehr lohnte. Er lebte viele Jahre, ohne das etwas passierte. Jedoch geschah es an einem Weihnachtstag, dass die Schafherde am Grimshöi vorbeigetrieben wurde und der Bauer lange auf seinen Hirten wartete. Als dieser nach einer Ewigkeit nicht kam, ging der Bauer selbst los und schaute nach den Schafen.

Diese fand der Bauer genau dort vor, wo sie grasen sollten. Von dem Hirten fehlte jedoch jede Spur. Also trieb der Bauer die Schafe alleine zurück und suchte zugleich nach einem neuen Hirten. Dieser tat seine Arbeit auch sehr gut und der Bauer war sehr zufrieden mit ihm. Als das Jahr vorüber strich und der Weihnachtstag vor der Tür stand, geschah jedoch genau dasselbe wie im Vorjahr und der Hirte verschwand spurlos.

Der Bauer suchte nach diesen Geschehnissen vergeblich nach einem neuen Hirten, da sich die Berichte über das Verschwinden der beiden Hirten schnell verbreiteten. Dennoch meldete sich irgendwann ein Mann namens Ketil, der gerade einmal achtzehn Jahre alt war. Als es auf Weihnachten zuging, fürchtete sich der Bauer, dass sich die Geschichte der letzten Jahre wiederholen würde und wünschte Ketil daher viel Glück.

Ketil trieb die Schafe wie immer nach draußen auf die Weiden und entlang der Grimshöi. Als er jedoch, als es gegen Abend ging, mit ihnen zum Hof zurückkehren wollte, sah er aus der Ferne eine Kreatur erscheinen. Dieses Ungeheuer kam immer näher und Ketil erkannt, dass es eine Riesin war, die voller Entschlossenheit auf ihn zukam. Als sie vor ihm stand, fragte sie, ob sie ein paar Schafe essen dürfte, da sie zu Weihnachten ein Festmahl für sich wollte.

Ketil sagte: „Dies ist eher schwierig. Die Schafe gehören nicht mir, weshalb ich sie dir nicht geben kann. In der Herde befinden sich jedoch ein paar Lämmer, die nur wenige Tage alt sind. Die kann ich dir geben. Bei ihnen fällt es nicht auf, wenn sie so früh sterben.“ Und so nahm sich die Riesen ein paar der Lämmer und packte auch Ketil und legte ihn sich über die Schulter. Und sie ging zurück zu ihrer Höhle.

Dort lud sie Ketil zum Essen ein und erzählte ihm, dass die Hirten der letzten Jahre unfreundlich waren und ihr keine Schafe geben wollte, weshalb sie die Hirten verspeist hatte. Und des Weiteren berichtete sie Ketil: „Ich bin alt und werde bald sterben. In einem Monat bin ich tot. Mich würde es freuen, wenn du meinen toten Leib entfernen könntest. Außerdem stirbt im nächsten Jahr auch der Schafbauer. Du sollst meine Schätze nehmen und seinen Hof übernehmen und all seine Angestellten behalten. Dir soll es nie an etwas mangeln. Alles wegen deiner großen Güte. Und in einem Jahr sollst du die Pfarrerstochter von Havsteenstrand zur Frau nehmen. Gib ihr diesen Gürtel um und sie wird sich in dich verlieben.“

Dann entließ sie Ketil, welcher direkt die Schafe zurück zum Hof trieb, wo er schon von dem Bauern erwartet wurde. Dieser freute sich, dass Ketil zurückgekehrt war und alles lief wie gewohnt weiter. Nach einem Monat ging Ketil in die Höhle der Riesin, wo sie tatsächlich tot da lag, und er brachte ihren Leichnam zum Fjord, wo er ihn ins Wasser entließ. Und auch die anderen Prophezeiungen wurden war. Ketil übernahm nach dem Tod des Bauern dessen Hof und hatte durch die Schätze der Riesin nie Mangel an Reichtum. Seine Frau wurde die Pfarrerstochter, die sich aufgrund des Gürtels in ihn verliebte und sie setzten viele Kinder in die Welt und lebten ein sehr glückliches Leben.

Und dies geschah alles, weil Ketil furchtlos und freundlich war. Das Glück fand ihn und er erfreute sich sehr darüber. Diese Erzählung wird sich noch heute unter den Leuten erzählt und jeder kennt Ketil von Silfrunarstad.

Das war das zweite Türchen. Ich hoffe, euch hat die Geschichte von Ketil gefallen. Seid gespannt, welche Geschichte sich morgen hinter dem Türchen verbirgt.

Eure Cesca

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