Hallo ihr Lieben ❤
Gestern waren wir in der Schweiz und haben die Geschichte vom Schmutzli kennengelernt. Heute geht es für uns wieder in den Norden. Genauer gesagt, gibt es ein Weihnachtsmärchen aus Norwegen. Der Titel verrät zwar nichts von der Weihnachtsgeschichte, aber seid gespannt. Es ist eine ganz süße Geschichte.
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Das Kätzchen von Dovre
Vor langer Zeit lebte einmal ein Mann, der einen großen weißen Bären mit sich führte, den er dem Dänenkönig schenken wollte. Der Mann kam aus Finnland und reiste zu Fuß, mit seinem Bären, in Richtung Dänemark und suchte jeden Abend nach einem Schlafplatz.
So kam es auch, dass der Mann am Weihnachtsabend am Dovrefjeld vorbeikam und ein Haus sah. Er klopfte und fand den Besitzer des Hauses in Aufbruch vor. Der Finne fragte: „Mein lieber Herr, ich möchte euch um einen Schlafplatz für mich und mein Tier erbitten. Es wäre nur in dieser Nacht.“
Der Mann, dessen Name Halvor war, sah auf und sagte: „Mein lieber Herr, ich würde euch gern einen Schlafplatz anbieten, aber am Weihnachtsabend kommen zahlreiche Trolle in mein Haus und nehmen es ein, sodass meine Familie und ich an diesem Abend selbst keinen Platz hier zum Schlafen haben.“
Der Finne winkte ab und meinte, er bräuchte nicht viel Platz und sein Bär, würde einfach am Kamin nächtigen. Da nickte Halvor und meinte: „Dann soll es so sein.“ Kurz darauf brach er mit seiner Familie auf und verabschiedete sich. Der Mann und sein Bär legten sich schlafen und kurz darauf brach das Getümmel los.
So viele Trolle kamen in Halvors Haus: Kleine, große, dicke, dünne; Trolle mit langen Nasen und welche mit kurzen Nasen; welche mit Knollenköpfen und welche mit langgezogenen Köpfen. Davon bekam der Reisende nix mit, da er einen festen Schlaf der Erschöpfung hatte. Die Trolle aßen und tranken und feierten ausgelassen. Als einer der Trolle den Bären am Kamin entdeckte, spießte er ein Stück Wurst auf und ging zu ihm und sprach: „Kleines Kätzchen, willst du auch etwas speisen?“
Da erwachte der Bär und gab ein tiefes und lautes Brummen von sich, sodass die Trolle erschraken und fluchtartig das Haus verließen und sich das ganze Jahr nicht rührten.
Als jedoch nach einem Jahr die Weihnachtszeit vor der Tür stand, ging Halvor an den Waldrand und holte Holz. Da rief es aus dem Unterholz: „Halvor, hast du deine kleine weiße Katze noch?“
Halvor bejahte dies und ging zurück zum Haus. Seit diesem Tag hat er seine Ruhe vor den Trollen, die nie wieder sein Haus aufgesucht haben, aus Angst, die Katze, die eigentlich ein Bär war, wäre noch da. Und Halvor konnte von da an, wieder Weihnachten mit seinen Liebsten zu Hause verbringen.
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Wie süß ist bitte diese Geschichte? Ich mochte sie direkt. Und das Beste? Niemand wurde verletzt oder noch viel Schlimmeres. Und die Vorstellung von Trollen, die sich vor einer Katze bzw. einem Bären fürchten, weil er etwas lauter gebrummt hat, ist doch mal ultra goldig! Also ich mag die Geschichte wirklich sehr. Was sagt ihr dazu?
Eure Cesca ❤