Adventskalender, Bookish

Adventskalender: Türchen Nr. 18

Hallo ihr Lieben ❤
Heute gibt es für euch das wohl bekannteste Märchen, das es in der Weihnachtszeit zu erzählen gibt. Okay, die Geschichte von dem dicken alten Mann im roten Mantel und mit weißen Rauschebart ist vermutlich noch bekannter, aber danach kommt dann bestimmt diese Geschichte. Oder die vom Jesus-Kind. Oder vielleicht ist die Geschichte von Jesus noch bekannter, obwohl das heute irgendwie nicht ganz so zu vermuten ist.

Egal. Für euch gibt es eine Geschichte, bei der die Adaption des Ballettstücks vermutlich mittlerweile bekannter ist, und vor allem, deren Adaptionen viel eher im Gedächtnis sind als das Original. Und dennoch die Grundidee bleibt gleich und dann kommt dieses Meisterwerk auch noch aus einer deutschen Feder. Seid ihr gespannt?

Nussknacker und Mäusekönig – E. T. A. Hoffmann

Die Familie Stahlbaum hatte drei Kinder: Luise, Fritz und Marie. Sie waren liebe Kinder und bekamen daher am Weihnachtstag immer recht schöne Geschenke. Am Weihnachtsabend wurde auch immer ein guter Freund der Familie – der Gerichtsrat Droßelmeier – eingeladen, der für die Kinder auch stets schöne Geschenke mitbrachte.

An einem Weihnachtsabend fand die kleine Marie unter dem Tannenbaum einen wunderschönen Nussknackersoldaten und sie durfte ihn behalten und ließ ihn viele Nüsse für alle Gäste knacken. Als ihr großer Bruder – der etwas ruppiger war – den Nussknacker Nüsse knacken ließ, ging er dabei jedoch nicht so umsichtig mit ihm um, wie seine Schwester es getan hatte und der Nussknacker verlor ein paar Zähne, sein Kiefer hing schief und sein Arm saß nicht mehr an dem Platz, an dem er sitzen sollte.

Marie wickelte ihn in Stoff ein und nahm sich vor, ihn schnellstmöglich reparieren zu lassen. Alle scherzten über den hässlichen Nussknacker, der Marie so viel bedeutete, und sie wurde sehr böse darüber. Ihr war egal, was die anderen über sie denken mochten, der Nussknacker war ihr sehr lieb und sie wollte, dass er repariert werden würde.

Als es später wurde und die Kinder zu Bett gehen sollten, fragte Marie, ob sie noch ein wenig spielen durfte. Da sie ein sehr artiges Kind war, erlaubte die Mutter ihr das und so durfte Marie noch etwas wach bleiben. Im Hause Stahlbaum gab es einen großen Glasschrank, in dem die Spielsachen der Kinder standen. Unten standen Maries Puppen samt Puppenstube, darüber waren Fritzens Soldaten fein säuberlich in Reih und Glied aufgestellt und darüber befanden sich Bücher, sowie die feinen Figuren, die der Gerichtsrat Droßelmeier gebastelt hatte.

Marie legte den Nussknacker in das Puppenbettchen und versprach, dass er bald geheilt werden würde. Und wie sie ihn so betrachtete, vernahm sie ein merkwürdiges, trippelndes Geräusch, das scheinbar aus den Wänden zu kommen schien. Marie konnte das Geräusch nicht zuordnen, bis sie aus einem Loch in der Wand lauter kleine Mäuse kommen sah, die sich wie Soldaten – bereit zum Kampf – aufstellten und auf ein Kommando warteten.

Zuletzt kroch aus der Wand eine ungeheure Maus, welche sieben Köpfe hatte und auf jedem einzelnen eine Krone trug. Dieser Mausekönig sah so grässlich aus, dass Marie Angst bekam. Sie kroch zurück und erschrak, als hinter ihr der Glasschrank zu Bruch ging und die Soldaten sowie der Nussknacker lossprangen, um in die Schlacht zu ziehen.

Marie sah dabei zu, wie die Soldaten kämpften und in einem gefährlichen Kampf schließlich gegen den bösen Mäusekönig siegten. Währenddessen war sie geschrumpft und fiel nach all diesem Trubel in Ohnmacht. Das alles war einfach nichts für schwache Nerven und Marie war fast noch ein Kind.

Als sie erwachte, fand sie sich im Krankenbett wieder, wo ihre Mutter sie hingebracht hatte, nachdem die Marie in einer Blutlache gefunden hatte, weil eine Glasscherbe des Schrankes sie am Arm getroffen hatte. Marie erzählte von dem Erlebnis, aber ihre Eltern nahmen an, es wäre ein Wundfieber.

Als der Herr Droßelmeier kam, die kleine Marie am Krankenbett zu besuchen, erzählte er ihr die Geschichte von einem Jungen, der von der Prinzessin Pirlipat zum Nussknacker verwandelt wurde und der nicht sonderlich schön anzusehen war, weshalb sie ihn nicht zum Gemahl nehmen wollte. Marie sprach: „Ich würde ihn heiraten für seinen Mut.“

Als sie den reparierten Nussknacker zurückbekam, da sprach sie diese Worte auch noch zu ihm und er verwandelte sich in einen jungen Mann, der tapfer für Marie gekämpft hatte und sie mit ins Marzipanschloss nahm, wo sie glücklich lebten und vielleicht noch heute leben.

So ungefähr kennen wir die Geschichte auch, aber sie wurde über die Jahre immer weiter ausgeschmückt und letztendlich kennt jeder irgendwie die Geschichte vom Nussknacker und dem Mäusekönig. Spätestens seit den Verfilmungen von Barbie und Disney sollte die Geschichte auch denen im Kopf sein, die nicht so oft und gerne ins Ballett gehen und daher auch nicht das Ballettstück kennen, das die Geschichte noch bekannter gemacht hat.

Eure Cesca

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