Rezension

„Insel“ – Ragnar Jonasson

Hulda Hermannsdóttir ist eine Kommissarin bei der Polizei von Reykjavik, die wir bereits aus dem ersten Teil der Reihe – Dunkel – kennen. Diese Geschichte spielt in etwa zehn Jahre vor dem ersten Buch und beinhaltet zum Teil wieder die persönliche Geschichte der Ermittlerin. Doch natürlich steht vor allem der Fall im Vordergrund, den sie bearbeiten muss. Involviert sind vier Freunde, die sich schon lange kennen und welche einen Urlaub auf einer Insel an einer abgelegenen Hütte machen. Doch nur drei von ihnen kommen zurück. Hulda wird auf eben diese Insel geschickt, wo sich der tragischer Todesfall ereignet hat, und sie lässt das Gefühl nicht los, dass es sich dabei um einen Mord handelt und es mit einem Todesfall zu tun hat, der sich Jahre zuvor an der gleichen Stelle ergeben hat. Ob Hulda Recht behält?

Insel von Ragnar Jonasson ist am 13. Juli 2020 in der deutschen Erstauflage beim btb-Verlag erschienen und für 15,00€ als Paperback erhältlich. Auf 382 Seiten kann man den spannenden Fall, sowie Huldas private Geschichte verfolgen und einen besseren Eindruck auf die ermittelnde Protagonistin und ihre Handlungen erhalten. Wie bereits in der Rezension zum ersten Teil angeteasert spielt dieser Fall chronologisch vor dem ersten Teil, weshalb nicht alle Handlungsstränge überraschend sind und dennoch mehr Einblick auf das Gesamtbild geben.

Meine Meinung
Ich mag den Schreibstil des Autors, der einen schnell in die Geschichte führt und das Gefühl gibt, dass man die Geschehnisse zum Teil live als Beobachter miterlebt. Außerdem ist das Setting von Island einfach wunderschön, so wie es vom Autoren beschrieben wird. Die Ermittlerin passt da einfach nur perfekt ins ganze Bild. Ich mag es auch, dass Hulda eine emanzipierte Hauptfigur ist, die gegen die Umstände vorgehen will, dass eine Gleichberechtigung innerhalb der Polizei so gut wie ausgeschlossen ist. Hulda ist keine gute Ermittlerin, weil sie eine Frau ist; Sie ist eine gute Ermittlerin, weil sie ihre Arbeit gut macht und nicht aufhört an der richtigen Stelle Fragen zu stellen, statt wie andere den einfachen Weg wählt.

So sehr mir die Protagonistin und das Setting gefallen hat, hat mir trotzdem irgendetwas zum ersten Teil gefehlt. Damit meine ich nicht unbedingt, dass das Buch unfassbar schlecht war – das war es nämlich nicht – und ich war auch nicht enttäuscht, aber es konnte mich nicht so sehr abholen wie der ersten Band. Woran das genau lag, weiß ich nicht. Vielleicht, weil der Fall für mich zu offensichtlich war oder ich ihre persönliche Geschichte schon kannte. Ich weiß es nicht genau. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass das Buch einfach nicht ganz so gut war, wie der erste Teil. Sowas soll ja auch vorkommen.

Dennoch kann ich euch das Buch ans Herz legen. Diese Reihe ist irgendwie besonders und ich mag Hulda als Ermittlerin wirklich sehr. Auch ihre Suche nach sich selbst, die in der Geschichte thematisiert wird, ist sehr interessant und macht diese Reihe deshalb in meinen Augen sehr einzigartig. Nach wie vor gefällt es mir auch, dass die Bücher chronologisch rücklaufend erzählt werden. Auch dieser Erzählstil macht die Buchreihe zu einer außergewöhnlichen Erzählung. Das Buch erhält von mir 4 Sterne und eine Empfehlung, an alle die den ersten Band schon mochten. Generell kann ich euch die Reihe einfach ans Herz legen und hoffe, dass mich Band drei demnächst auch überzeugen wird.

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