Berlin, 2006: Dort beginnt dieses Buch und doch beginnt die wahre Geschichte schon mehr als einhundert Jahre eher in Georgien, mit der Geburt von Stasia. Niza, die diese Geschichte erzählt, ist die hochintelligente Urenkelin von Stasia und hat eigentlich schon längst mit ihrer Familie gebrochen. Als ihre Nichte Brilka jedoch nach Wien flüchten will, muss sie sie aufhalten und wird mit einem Kind konfrontiert, von dem sie eigentlich nichts weiß. Doch sie erkennt die Zusammenhänge, wie sie zu diesem Punkt gekommen sind. Und somit erzählt sie ausführlich die Geschichte ihrer Familie und wie verschiedene Ereignisse dazu geführt haben, dass sie letztendlich an diesem Punkt gelandet sind, an dem Brilka auf diese Art und Weise in Nizas Leben getreten ist.
Das achte Leben (für Brilka) von Nino Haratischwili ist im Jahr 2014 erschienen und umfasst sage und schreibe 1279 Seiten. Das Hörbuch war mehr als 43 Stunden lang und somit das längste Hörbuch, welches ich bis jetzt gehört habe; Nochmal zehn Stunden mehr als der finale Band von Throne of Glass. Das Buch ist als gebundene Ausgabe für 34,00€ und als Taschenbuch für 19,99€ erhältlich.
Meine Meinung
Zuerst möchte ich sagen, dass ich mich diesem Buch gewidmet habe, weil eine Kundin es mir zutiefst empfohlen hat. Also habe ich mich herangewagt. Ich wusste nicht, was mich genau erwarten wird, aber irgendwie war ich auch gespannt. Der Schreibstil war einzigartig. Ich kann es nicht beschreiben und das Konzept dieser Geschichte war auch etwas Besonderes. Ich habe viel gelernt, vor allem über Georgien und die Zeit der UdSSR aus einer Sicht, die nicht die „deutschen Geschehnisse“ in den Vordergrund rückt.
Das Besondere an der Geschichte ist zudem, dass Schokolade eine wichtige Rolle spielt. In der Familie gibt es ein Geheimrezept einer heißen Schokolade, die vielleicht nicht ganz ungefährlich ist. Dazu muss man die Geschichte aber selbst verfolgen. Man hatte ab einem bestimmten Punkt – ich kann nicht genau sagen, ab wann das der Fall war – das Gefühl selbst ein Teil darin zu sein. Ein stummer Zuschauer oder Nachbar. Und doch hat man viel mehr erkannt als die einzelnen Protagonisten und Charaktere.
Das Buch erhält von mir 4 Sterne, weil es mir doch ein wenig zu lang war und an einigen Stellen wurden einzelne Situationen zu sehr überbewertet und ihnen eine Bedeutung zugeschrieben, die mir dann doch etwas zu übertrieben vorkamen. Dennoch ist es eine sehr gute Geschichte, auch wenn sie viel viel Zeit mit sich bringt und man sich für dieses Buch oder auch Hörbuch viel Zeit nehmen muss. Diese Geschichte erzählt sich nicht schnell und doch, war es nie wirklich langweilig. Wer neugierig geworden ist, kann sich also gerne diesem Buch widmen.