Hallo ihr Lieben ❤
Wer mir auch auf Instagram folgt, wird mitbekommen haben, dass ich mich dort in eine Pause verabschiedet habe. In Kurzform habe ich auch ein paar Beweggründe genannt, aber sie nicht ausführlich ausgeschmückt. Viele haben sich auch gefragt, ob ich auf dem Blog pausiere, aber mir war wichtig, dass ich hier weiterhin da bin.
Aber warum mache ich diese Instagram-Pause eigentlich? Einerseits ist mir aufgefallen, dass ich sehr viel Zeit an meinem Handy verbringe und vor allem Instagram viel Zeit frisst. Zudem ist mir oftmals im Nachhinein bewusst geworden, dass ich viele Bookstagram-Beiträge nur geliked habe, ohne sie richtig wahrzunehmen, geschweige denn die Beiträge darunter zu lesen. Mir persönlich ist es aber wichtig, dass man ja meine Beiträge auch liest. Man merkt aber generell, dass man grundsätzlich mehr Likes als Kommentare hat und die Kommentare auch meist nur so floskelhaft sind, dass man eigentlich weiß, diese Person hat vermutlich gerade zwanzig weitere Beiträge mit dem Kommentar unterschrieben.
Auch hier muss ich gestehen, dass ich das auch schon oft so gehandhabt habe. Ein „Schönes Bild <3“ oder „Toller Beitrag <3“ ist doch ein Zeichen meines Supports. Auch wenn es unpersönlich ist, unterstütze ich doch damit die Person. Oder nicht? Das gefällt doch dem Algorithmus. Und da sind wir beim nächsten Thema: Algorithmus. Das leidige Thema in den sozialen Medien. Was kann ich tun, damit meine Beiträge möglichst vielen Menschen angezeigt werden?
Letztens habe ich gelesen, dass es angeblich total gut ist, wenn man sich als Person mit dem Buch vorm Bücherregal zeigt. Das erklärt dann auch, wieso die Feeds von einigen BookstagrammerInnen so aussehen, wie sie aussehen. Ich möchte meinen Feed beibehalten und nicht auf jedem Bild mein Gesicht zeigen. Und ich möchte zu mir selbst finden. Damals habe ich mit bloggen und Bookstagram angefangen, weil ich mich mit anderen über tolle Bücher austauschen wollte. Dass Bookstagram mittlerweile fast nur noch von Das Reich der sieben Höfe und New Adult-Kram voll ist, das ist noch einmal eine ganz andere Geschichte. Aber ich tausche mich auch nur noch selten mit anderen über Bücher aus. Das liegt auch daran, dass ich mittlerweile zu vielen Leuten folge, um alle auf dem Schirm zu haben. Und das möchte ich demnächst auch ändern. Ich werde ausmisten und somit wieder mehr Kommunikation zu anderen – mir ans Herz gewachsenen – Bloggern aufrechterhalten.
Ein weiterer Grund für meine Pause ist nicht nur Bookstagram, der Algorithmus und alles was damit zusammenhängt. Ich mach auch auf meinem privaten Account eine Pause. Ich schau vielleicht trotzdem mal rein, aber tatsächlich nutze ich die Zeiteinschränkung, die man einrichten kann. Benachrichtigungen habe ich ausgeschaltet. Ich verbringe seit mehr als einer Woche nur noch maximal 20 Minuten am Tag auf Instagram und das macht mich stolz. Und auch WhatsApp, Snapchat, Telegram, etc. sind nur noch sehr wenig in Gebrauch. Ich brauche Zeit für mich und für meine Gedanken.
Und jetzt kommt der Punkt, vor dem ich mich ein bisschen fürchte, weil ich mich vielleicht etwas schwach fühle. Verletzlich. Mit meinen liebsten drei Leuten habe ich darüber geredet. Meine geliebte Schneeflocke, die allerliebste Zazzy und natürlich mein allerbester Bester Freund Valery. Ich wüsste nicht, was ich ohne diese drei Personen in den letzten zwei Wochen gemacht hätte. Und auch schon eher. Ein riesige Danke an euch drei! Auch wenn es nur alberne Gespräche zur Ablenkung waren oder auch ernste Konversationen, die meinem Zustand auf den Zahn gefühlt und mich zum Teil an meine Grenzen gebracht haben. Während ich das hier tippe, kämpfe ich schon wieder mit meinen Tränen. Tränen, die in den letzten Woche zu häufig geflossen sind, aber dank Alexander Bojcan aka Kurt Krömer weiß ich jetzt, dass das auch komplett vollkommen okay ist. Dazu komme ich aber später.
Ich bin es leid, sagen zu müssen, dass es mir gut geht. Denn ich spüre, dass es mir nicht gut geht. Ich weiß nicht genau, woran das liegt, aber mir geht es nicht gut. Ich habe das Gefühl, dass ich mich aktuell selbst verliere und in meinen Gedanken ertrinke. Dafür gibt es bestimmt viele Gründe, aber die alle aufzuzählen und ausfindig zu machen, ist nicht die Aufgabe und das Ziel dieses Beitrags. Mir geht es einfach darum, dass ich euch ein kleines Update gebe.
Ich gebe nicht auf. Das kann ich nicht und das will ich nicht. Auch wenn es manchmal als die einfachste Lösung erscheinen mag. Ich will gegen all diese Gefühle und vor allem gegen diese finsteren Gedanken ankämpfen. Ich muss nicht perfekt sein – wer ist das schon? Ich muss einfach nur wieder die Franzi – die Cesca – finden, die ich aus den Augen verloren habe. Passend dazu hat mit Valery vor ein paar Wochen folgendes Lied an die Hand gegeben, das ich tatsächlich sehr wunderbar finde und jedem ans Herz legen kann, der genau wie ich, teilweise sehr große Zweifel hat.
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Um den buchigen Bogen zu spannen, möchte ich euch jetzt noch drei Bücher an die Hand geben, die sich mit dem Thema Depression, Angststörung und der Suche nach sich selbst befassen und jedem Menschen, der darunter leidet und vielleicht auch gar nicht weiß, dass er darunter leidet, Mut machen können und sollen. Ich kann alle 3 Bücher sehr empfehlen, weil ich sie alle sehr mochte und persönlich sehr hilfreich fand.
1. Du darfst nicht alles glauben, was du denkst. Meine Depression – Kurt Krömer
Alexander Bojcan ist einer der bekanntesten deutschen Comedians und doch hat er mit seinem Privatleben immer zurückgehalten. Auch, dass er trockener Alkoholiker ist und unter Depressionen leidet, hat er lange Zeit unter Verschluss gehalten. Aber er hat sich entschlossen über seine Geschichte zu berichten und anderen Menschen Mut zu machen, denen es vielleicht ähnlich geht. In Du darfst nicht alles glauben, was du denkst spricht er offen und ehrlich über diese Krankheit, die einen so in seinem Leben einschränken kann.
Das Buch ist für 20,00€ als Hardcover erhältlich und seit dem 10.03.2022 in allen Buchhandlungen erhältlich. Auf 192 Seiten erzählt er den Lesern, wie er seine Ängste, Probleme und düsteren Gedanken überwunden hat und was er jedem empfiehlt, der ähnlich finstere Gedanken hat. Eine Biografie, die Mut macht und Probleme anspricht, die leider nicht so leicht zu überwinden sind.
2. The Comfort Book. Gedanken, die mir Hoffnung machen – Matt Haig
In diesem Buch sammelt der Autor verschiedene Gedanken, Gedichte, Zitate und Geschichten, die ihm Mut gemacht haben. Matt Haig versteckt sich nicht hinter seiner Depression, sondern teilt seine Hilfestellungen und Mutmacher mit seinen Lesern. In diesem Buch ist die geballte Ladung Hoffnung zusammengebracht. Dieses Buch folgt seiner eigenen Ordnung und ist super dafür geeignet den Tag mit einem Gedanken aus diesem Buch zu beginnen.
The Comfort Book. Gedanken, die mir Hoffnung machen ist im Deutschen am 01.07.2021 erschienen und kostet 20,00€. Auf 256 Seiten erhält man viel Input und viel Hoffnung, auch wenn die Geschichten und Beobachtungen zum Teil auch von Verzweiflung handeln. Eine klare Empfehlung auch hier von mir. Mir hat es sehr viel Hoffnung und Mut gemacht, die Gedanken und Geschichten zu lesen, die Matt Haig in diesem Buch gesammelt hat.
3. Die Mitternachtsbibliothek – Matt Haig
Nora Seed steckt tief in einer Lebenskrise und dann stirbt auch noch ihr Kater, der ihr letzter Anker war. Also beschließt sie ihrem Leben ein Ende zu bereiten. Statt im Jenseits zu landen, wie man es aus den Erzählungen kennt, landet sie in einer Bibliothek – der Mitternachtsbibliothek. Dort steht Nora mit jedem Buch die Möglichkeit gegenüber, die Leben zu entdecken, die sie hätte führen können, wenn sie sich an einem bestimmten Punkt in ihrem Leben anders entschieden hätte. Aber kann Nora in einem anderen Leben glücklicher werden als in dem Leben, was sie gerade beendet hat?
Schon wieder Matt Haig, aber dieses Buch muss einfach definitiv der Liste hinzugefügt werden. Die Mitternachtsbibliothek beginnt sehr düster und beschreibt genau die Themen, die ich oben angesprochen habe. Und doch ist es das lebensbejahendste Buch, das ich je gelesen habe. Matt Haig hat mit diesem Buch etwas Einzigartiges gezaubert, das einem einfach nur Mut machen kann. Für 20,00€ ist das Buch als Hardcover seit dem 01.02.2021 erhältlich. Diese Geschichte kann ich euch wirklich sehr sehr ans Herz legen. Mir gibt sie jedes Mal wieder Mut und Kraft.
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Zum Abschluss dieses Beitrags möchte ich auch euch als meinen Lesern danken. Ich finde es schön, dass man sich immer wieder mit euch über Bücher austauschen kann und ihr dennoch auch solche persönlichen Beiträge annehmt und sie genauso lest, wie Rezensionen, Plauderecken und andere buchige Beiträge, die ich seit mehr als 5 Jahren hier hochlade. Danke, dass ihr euch für diesen Content interessiert. Ich hoffe, euch geht es allen gut und sollte das nicht so sein, dann ist das auch vollkommen okay, auch wenn ihr vielleicht genau so verzweifelt seid wie ich. Es gibt immer wieder schlechte Tage im Leben, aber solange man nicht aufgibt und solange man etwas im Leben hat, was einem Mut macht und Halt gibt, dann ist das Leben lebenswert. Fühlt euch gedrückt von einer emotionsgeladenen Cesca!
Bis ganz bald, vielleicht auch wieder auf Instagram,
eure Cesca