Rezension

„Für alle Tage, die noch kommen“ – Teresa Driscoll

Melissa ist 25 Jahre alt und erhält von einem Notar ein Notizbuch, welches ihre Mutter vor 17 Jahren kurz vor ihrem Tod für sie hinterlegt hat. Eleanor hatte in den letzten Monaten ihres Lebens Rezepte und Erinnerungen für ihre Tochter aufgeschrieben und somit alles gut machen wollen, was sie ihrer Tochter mit ihrem Tod angetan hat. Denn Eleanor hat der kleinen Melissa verheimlicht, dass sie schwerkrank ist und deshalb sterben muss. Doch wie reagiert Melissa auf dieses „Geschenk“ ihrer Mutter?

Für alle Tage, die noch kommen ist ein Buch, welches sowohl Rezepte als auch verschiedene Handlungsstränge voller Erinnerungen und Gegenwartsängste in sich trägt. Auf 384 Seiten kann man Melissas, Eleanors aber auch Maxwells Geschichte nachlesen und diese Familie mit dem ganz besonderen Schicksal begleiten. Das Buch wurde am 01.02.2017 beim Knaur Verlag veröffentlicht und ist der Debüt-Roman der Autorin.

Meine Meinung
Dieses Buch erzählt eine emotionale Geschichte und lässt uns als LeserInnen eine junge Frau begleiten, die nach 17 Jahren eine Nachricht von ihrer toten Mutter erhält und nicht weiß, wie sie reagieren soll. Dazu kommt, dass sie erst kurz vorher den Heiratsantrag ihres Partners Sam abgelehnt hat, weil sie nicht heiraten möchte. Ihre Emotionen sind also grundsätzlich schon aufgewühlt und dann kommt dieses Notizbuch.

Melissas Charakter ist in meinem Alter, wirkt aus meiner Sicht aber schon wesentlich älter, was jedoch daran liegt, dass unsere Lebenswege nicht miteinander zu vergleichen sind. Ihre Gedanken sind manchmal aus meiner Sicht irrelevant bzw. unnötig, aber dennoch kann ich Melissa noch am ehesten verstehen. So eine Nachricht würde vermutlich jeden emotional umwerfen.
Generell bin ich nicht wirklich mit den Charakteren warm geworden. Melissas Vater Maxwell war einfach ein zu sehr erschriebener Charakter, dessen Konversationen aus einem Schulbuch für Sprachlernen stammen könnten. Im realen Leben führt man nicht solche Unterhaltungen, besonders nicht, wenn man Professor an einer Universität ist. Ehrlich gesagt habe ich diesen Handlungsstrang auch nicht komplett nachvollziehen können.

Das Buch war nicht schlecht, aber richtig abholen konnte es mich auch nicht. Aus diesem Grund hatte ich auch nicht unbedingt den Wunsch weiterzulesen und habe daher relativ lange für diese 384 Seiten gebraucht. Die Idee der Geschichte war nett, aber ich hätte mir auch ein bisschen anderes Layout gewünscht. Es war nicht immer ersichtlich, wo Einträge enden und Melissas oder Eleanors normale Gedanken anfangen. Gut fand ich jedoch die Krebsthematik und den erinnernden Unterton, dass man sich regelmäßig abchecken lassen sollte, weil Krebs jeden erwischen kann.
Das Buch erhält von mir 3 Sterne und eine Empfehlung an alle, die eine Mutter kennenlernen wollen, die nicht weiß, wie sie das Richtige aus ihrer Situation herausholen soll und ihr Kind am wenigsten verletzt.

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