Rezension

„Meet me in Maple Creek“ – Alexandra Flint

Mira, die ihr Leben lang in Maple Creek wohnt, erfährt von heut auf morgen davon, dass sie einen Zwillingsbruder hat, welcher jetzt auch noch unerwartet zu ihr und ihrem Vater ziehen muss, weil das seine Bewehrungsunterlagen so verlangen. Ihre Welt stellt sich also komplett auf den Kopf, als mit Lilac auch noch sein bester Freund und „großer Bruder“ Joshka mit in die Kleinstadt zieht. Doch Joshkas und Lilacs Vergangenheit in der Untergrundszene von New York haben beide geprägt und Mira merkt, dass Joshka nicht ganz davon wegkommt, ob sie ihm helfen kann, das alles hinter sich zu lassen?

Meet me in Maple Creek ist der Auftakt einer Dilogie, welche die Geschichte rund um Mira, Joshka, Lilac und Maple Creek erzählt. Das Buch ist am 28.09.2022 als Taschenbuch beim Ravensburger Verlag erschienen und für 14,99€ erhältlich. Das Buchcover, welches in Rosatönen gehalten ist, verspricht ein wunderschön herbstliches Setting, welches man auf 480 Seiten verfolgen kann.

Meine Meinung
DIESE REZENSION WIRD AUS GRÜNDEN DER ERKLÄRUNG SPOILER ENTHALTEN.
SPIEGEL-Bestseller-Erfolg, Herbstliches Setting, Cozy Herbstlektüre,… Die Frage ist nur, welches Buch die Leute gelesen haben, das sie da anpreisen. Das sich über SPIEGEL-Bestseller streiten lässt, das wissen wir schon lange, aber ich war schon lange nicht mehr so enttäuscht von einem Buch. Für den nächsten Satz werden mich vermutlich viele Leute verurteilen, aber er muss mal ausgesprochen werden: Nicht jeder Mensch, der der Bookstagram-/BookTok-/Buchblogger-Bubble angehört, sollte ein Buch schreiben bzw. hat das Talent dazu ein Buch zu schreiben. Denn das war es mal wieder für mich: Ein Versuch einer Person, welche auf einen Zug aufspringen wollte, der ja gut läuft. Ich weiß auch, dass das nicht der erste Roman von Alexandra Flint aka Alexandra Stückler-Wede ist, aber es wird mein letztes Buch der Autorin sein, das ich gelesen habe. Wenn ihr andere Erfahrungen gemacht habt, mit der Autorin, dann freut es mich für euch, ich war aber sehr sehr enttäuscht.

Das cozy Herbstsetting, was versprochen wurde, war teilweise vorhanden. Es fühlte sich jedoch eher so an, als ob die Autorin zwischenzeitlich vergessen hatte, dass das Setting von Maple Creek ja eine Rolle spielen soll. Bisschen Wandern, bisschen Herbstfeste, bisschen amerikanische Kleinstadt. Die Charaktere sind eher so semiauthentisch, angefangen bei Mira, die vor einem für sie sehr wichtigen Vortrag steht und dann in aller Öffentlichkeit einen Streit – zwei Sekunden vor dem Vortrag – mit ihrem Vater anfängt, weil dieser ihr verheimlicht hat, dass sie einen Zwillingsbruder hat. Dann gibt es da Lilac, den Zwillingsbruder, der auf der New Yorker Straße aufgewachsen ist, weil die gemeinsame Mutter verstorben ist, als Lilac und Mira 9 Jahre alt waren. Statt das der Vater ihm hilft, weil er weiß, dass sein Sohn ein kleines Kind ist, ohne Bezugsperson, lässt er ihn halt einfach auf der Straße verrotten, er hat ja seine kleine Prinzessin Mira. Ist ja logisch. Lilac wird von Joshka aufgenommen, der nur ein paar Jahre älter ist als Lilac. Joshka gehört dem Untergrund in New York an, weil ihm sonst nix einfällt, wie er seinen Papa wütend machen kann. Immerhin kommt Joshka nämlich aus reichem Haus. Ach ja, Joshka leitet sogar diesen Untergrund, dealt mit Drogen und hat angeblich zahlreiche Menschen umgebracht und nur wenn man den Namen Tumber hört – sein Szenenname – erschrecken sich die Leute. Der Joshka, wie er jedoch im Buch auftritt, wirkt jedoch nicht wie der Badboy, der versprochen wird. Absolut nicht. Er spielt sich zwar ab und zu so auf, aber in meiner Vorstellung, weiß er nicht mal, wie er die Waffe, die er, immer wenn er Angst hat, bei sich trägt, richtig halten muss. Das Buch hat mit außerdem vermittelt, dass der New Yorker Untergrund eigentlich nur eine illegale Parkourszene ist, aber keine Ahnung, vielleicht steckt da ja doch noch mehr dahinter.

Die Charakterentwicklungen sind schlecht. Die Storyline ist schlecht und ich kann dieses Buch echt nicht weiterempfehlen. Es ist vorhersehbar und zeitgleich nicht, weil so hirnrissige Wendungen kommen, die unnötig noch Dramatik aufbauen sollen. Richtig enttäuschend. Ich bin ehrlich, für mich ist absolut nicht erklärlich, wie dieses Buch auf irgendeiner SPIEGEL-Bestseller-Liste landen konnte und auch der Hype um dieses Buch ist mir ein Rätsel. Ein gutes New/Young Adult Buch sieht für mich anders aus. Das Buch bekommt von mit einen Stern, aber auch nur, weil ich keine halben Sterne vergebe. Ich hätte noch so viel mehr schreiben können, aber da ich nicht zu sehr spoilern möchte und auch weiß, dass ein Mensch hinter diesem Buch sitzt, der da ja trotzdem Herzblut reingesteckt hat, will ich die Autorin nicht mehr in der Luft zerreißen als ich muss.

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