Hallo ihr Lieben,
in dem letzten Monat ging es um das Buch Das unglaubliche Leben des Wallace Price von T.J. Klune. Hier der Klappentext:
„Der erfolgsverwöhnte Anwalt Wallace Price kennt nur drei Dinge: Arbeit, Arbeit und noch mal Arbeit. Es kommt ihm daher äußerst ungelegen, als er eines Tages tot umfällt und in der Zwischenwelt landet. Dort erwartet ihn der Wächter Hugo, der Wallace auf seine Reise ins Jenseits vorbereiten soll. Doch Wallace ist noch nicht bereit, und so wird ihm Zeit gewährt, um seine Angelegenheiten zu ordnen. Zeit, in der Wallace den wahren Sinn des Lebens entdeckt. Und die Liebe findet …“
Genauso wie ich Büchern mag, über die man nicht groß nachdenken muss und abzuschalten kann, liebe ich es auch, Bücher zu lesen, die zum Philosophieren und allgemein zum über das Leben Nachdenken einladen. Dieses Buch war eines davon und es hat meine Erwartungen in einem hohen Maß erfüllt. Am Anfang war ich mir tatsächlich noch unsicher, ob ich dieses Buch mit in die Auswahl geben soll, weil es mich sehr stark an Die Mitternachtsbibliothek erinnert hat und ich Bedenken vor einem billigen Abklatsch hatte. Doch ich kann sagen, dass dieses Buch seine ganz eigenen Prinzipien, seine ganz eigene Grundlage hat. Und ich habe mich sehr verliebt in die Szenerie, die Menschen und die Story und Entwicklung von Wallace. Das verrückte (Weasley-)haus, die Liebe und Familie, verrückte bis weniger verrückte Charaktere, Tee und Kaminfeuer, der Wald drumherum…. *hach*. Vor allem jetzt, wo die Tage dunkler werden, hat es die gemütliche Stimmung nochmal sehr unterstrichen. Jeden einzelnen Charakter konnte ich mir sehr gut vor meinem inneren Auge vorstellen. Und nicht nur bildlich, sondern auch charakterlich. Oft sehe ich in anderen Büchern so viele ähnliche Charaktere, dass es fast schon langweilt, aber hier hatte ich das Gefühl, dass sie sehr individuell waren. Irgendwie hat für mich alles einfach zusammengepasst. Auch wenn es teilweise kitschig oder komisch war, und nicht alle aus unserem Lesekreis einer Meinung waren, hat mich das Buch voll in den Bann gezogen. Für mich ist es eine 5/5.

Achtung, philosophischer Kitsch in 3…2…1…
Eine Textstelle, die mir besonders gefallen hat und dessen (für mich) übertragenen Sinn ich sehr schön fand, war die Erklärung zum Anbau der Teepflanzen. Dafür braucht an Zeit, Geduld, Ruhe und es sollte bei der Ernte nicht zu früh passieren. Dabei musste ich auch an die Entwicklung des Menschen denken. Jeder hat sein Timing und wenn du zu schnell zu viel irgendwas willst, kann es sein, dass du vielleicht gar nicht bereit bist oder die Dinge einfach zu früh sind. Also geduldig sein, vertrauen und auf den für sich richtigen Moment hören.
Mein Tees, die ich mir aussuchen würden, wäre entweder ein Chai-Tee mit viel Milch oder Lindenblütentee. Der Chai-Tee erinnert mich an die Würze, umhüllt von sanfter Milch und die Kombi klingt passend für mich. Auch wenn sich das gerade superkitschig anhört. Vor allem im Herbst/ Winter ein Muss für mich. Lindenblütentee verbindet mich immer wieder mit der Natur und fühlt sich wohlig gut in meinem Körper an.
Was sagen denn nun die anderen aus der Runde? Was sind ihr Lieblingsszenen und Ideen, welchen Tee Hugo für sie auswählen würde?
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Das unglaubliche Leben des Wallace Price hat mein inneres romantisches Büchermädchen aufschreien lassen vor Entzücken. Der Schreibstil und auch die Figuren haben mich abgeholt. Definitiv ein Jahreshighlight für mich! 5/5 Sterne

Eine Szene, die mich bereits am Anfang überzeugt hat, war das Aufeinandertreffen von Wallace und Nelson. Ein alter Mann verulkt Wallace, indem er ihn eine lustige Choreografie von verschiedenen Aerobicübungen aufzwingt, was das Thema „Tod“ auflockert.
Meinen Tee, den Hugo mir einschenken würde, hat den Geschmack von Pfefferminz und Marzipan.
– Zazzles
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Eine liebevoll geschriebene Geschichte, die das Thema Tod und Verlust mit Respekt und Humor beleuchtet, die einen zum Nachdenken bringt und insofern tröstet, dass sie einem zeigt, dass Trauer etwas ganz Persönliches ist und bei jedem anders aussieht, aber trotzdem immer seine Daseinsberechtigung hat. Dazu gibt es die wie so oft unverzichtbare Portion Lovestory und ein sehr versöhnliches Ende mit überraschenden – für mich nicht gänzlich logischen – Wendungen. Ich musste beim Lesen oft an das zauberhafte Indiespiel Spiritfarer denken, bei dem man in die Rolle einer Fährfrau schlüpft und Seelen auf ihrem letzten Weg zur Immerpforte begleitet.
Taschentücher empfohlen – 3/5 Sterne

Für mich waren all die Stellen im Buch sehr besonders, teils auch besonders schmerzhaft, die von Verlust handelten. Explizit folgende Szene ist mir sehr im Gedächtnis geblieben, da sie sich für mich sehr danach angefühlt hat, als würde auch der Autor selbst ganz genau wissen, wie sich der Schmerz, jemanden Geliebtes zu verlieren, anfühlt:
Auf den Seiten 172 bis 178 führen Hugo und Wallace ein Gespräch, wo Hugo von dem Tag erzählt, an dem er seine Eltern verlor und beschreibt, wie er sich gefühlt hat mit der Trauer, wie er dadurch selbst einen kleinen Tod gestorben ist und wie manchmal unvermittelt und plötzlich der ganze Schmerz wieder da war/ist, als seien sie gerade erst wieder gestorben.
Welche Teesorte würde Hugo mir wohl anbieten?
Rooibos-Vanille: Der Tee erweckt in mir ein Bild von Urlaub, warmen Monaten, exotischen Ländern und friedlicher Ruhe: Wie wenn ich auf einem Safari-Trip der untergehenden Sonne am Horizont zusehe, warme Winde mich umschmeicheln und nichts zu hören ist, außer den zahlreichen Geräuschen der Savannentiere in der Dämmerung.
– Catly
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Das unglaubliche Leben des Wallace Price hat mich mit gemischten Gefühlen durch den Monat begleitet. Ich fand es nicht wirklich schlecht, aber es hat mich auch nicht vom Hocker gehauen. Die Kapitel hätten für mich als Person, die gern von Kapitel zu Kapitel liest, kürzer sein können. Teilweise hat es sich gezogen wie Kaugummi und trotzdem fühle ich mich mit einigen Ungereimtheiten zurückgelassen. 3 Sterne.

Die Szene, die mir am ehesten ins Gedächtnis kommt, ist die, wenn der Manager erstmals optisch beschrieben wird. (Also erst als dieser unglaublich schöne Hirsch voller Blumen und Pflanzen und dann als der kleine Junge.) Dieses ganze Wesen ist so surreal. In meiner Vorstellung ist er einfach ein Kind, das die Stimme von Raucherlily aus How I met your mother hat. Sympathisch.
Ich denke mal, bei mir wäre es ein Früchtetee. Am ehesten die Teesorte „Heidelbeer-Joghurt“, weil ich tatsächlich mit diesem Tee viele Erinnerung und Erlebnisse verbinde.
– Cesca
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Die nächste Runde geht an Zazzy und so viel sei verraten: Es wird romantisch, stürmisch und wir reisen nach Irland.
Eure Carla