Rezension

„Das Rosie-Projekt“ – Graeme Simsion

Don Tillman will heiraten. Allerdings findet er menschliche Beziehungen oft höchst verwirrend und irrational. Was tun? Don entwickelt das Ehefrau-Projekt: Mit einem 16-seitigen Fragebogen will er auf wissenschaftlich exakte Weise die ideale Frau finden. Also keine, die raucht, trinkt, unpünktlich oder Veganerin ist.
Und dann kommt Rosie. Unpünktlich, Barkeeperin, Raucherin. Offensichtlich ungeeignet. Aber Rosie verfolgt ihr eigenes Projekt: Sie sucht ihren biologischen Vater. Dafür braucht sie Dons Kenntnisse als Genetiker. Ohne recht zu verstehen, wie ihm geschieht, lernt Don staunend die Welt jenseits beweisbarer Fakten kennen und stellt fest: Gefühle haben ihre eigene Logik.

Das Rosie-Projekt von Graeme Simsion ist der Auftakt der Rosie-Trilogie und ein weltweiter Bestseller. Das Buch erschien erstmals 2013 und ist seit dem 22.01.2015 im Deutschen beim Fischer Verlag für 11€ als Taschenbuch erhältlich. Das Cover, welches in einem satten Magentaton gehalten ist, zeigt neben dem Titel einen männlichen Fahrradfahrer – vermutlich den Protagonisten -, welcher einen Strauß Blumen in der Hand hält. Auf 348 Seiten kann man die Geschichte rund um Don und Rosie nachlesen.

Meine Meinung
Nachdem ich das Buch bereits im vergangenen Jahr angefangen jedoch nach gut 50 Seiten abgebrochen hatte, hielt ich es für eine gute Idee, dem Buch noch einmal eine Chance zu geben. Und jetzt war definitiv die bessere Zeit für diese Geschichte. Der Schreibstil, der mir beim ersten Leseversuch fremd schien, gefiel mir jetzt gut und bildete keinen Grund der Abschreckung. In nur wenigen Tagen hatte ich die Geschichte von Don und Rosie verschlungen.

Dabei ist mir immer wieder aufgefallen, wie kompliziert Don als Charakter ist. Er ist ein Charakter, der durch und durch wissenschaftlich an Themen herangeht und seine Tage von morgens bis abends schon Wochen im Voraus plant. Und dann ist da Rosie. Sie ist das komplette Gegenteil zu Don. Na zumindest fast. Sie ist spontan und chaotisch und so durch und durch menschlich. Das sind einfach zwei unterschiedliche Welten, die aufeinanderprallen.
Aber es funktioniert. Der Autor schafft eine Geschichte, die voller Witz und Humor steckt, ernste Themen anschneidet und aufzeigt, dass Liebe ihren eigenen Weg geht und sich nicht immer an wissenschaftliche Studien hält.

Es war schön dem Protagonisten bei seiner Entwicklung zuzusehen, die tatsächlich mehr und mehr unbewusster wurde. Das hat mir sehr gefallen. Das Buch hatte die perfekte Mischung aus Humor und unterschwelliger Romantik. Den ein oder anderen Fremdschäm-Moment gab es natürlich auch, was bei einem Charakter wie Don Tillmann nicht ausbleibt. Alles in allem ein schönes Buch für zwischendurch. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Empfehlung an alle, die eine Liebesgeschichte ohne großen Kitsch lesen wollen.

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