Wir spielen ein Spiel. Fünf Könige. Fünf Opfer.
Der Campus ist unser Reich. Niemand sollte sich unseren Regeln widersetzen.
Du dachtest, Kingston biete dir eine akademische Zukunft?
Lektion eins: Alles, was du je lernen wirst, ist das Überleben zwischen uns.
Der Elite.
Und wenn du deine Hausaufgaben nicht anständig machst, Belle, müssen wir dich leider bestrafen …
Mable ist eine von fünf Stipendiatinnen, die jedes Jahr an der Kingston University angenommen werden. Die reiche Elite des Colleges hält allerdings nichts vom Charity-Programm ihrer Eltern und will Mable mit aller Macht vertreiben. Allen voran die Kings. Fünf abtrünnige Seniorstudenten, die im Hintergrund ein unmoralisches Spiel veranstalten.
Wird Mable gewinnen?
Und wie soll sie sich dagegen wehren, dass drei der Kings plötzlich nur sie wollen?
Wie weit wirst du gehen, um deinen Traum zu leben?
Autor*in: J. S. Wonda
Titel: Very Bad Kings
Preis: 14,99€
Übersetzung: –
Erscheinungsdatum: 10.06.2021
Verlag: Nova Md
Seitenzahl: 456
ISBN: 978-3- 96966-516-9
Meine Meinung
Ich habe das Buch gelesen, um den Hype um diese Buchreihe zu verstehen. Ich wusste nicht was ich erwartet habe, aber das, was in der Handlung auf mich zu kam, war zum Teil sehr unerwartet. Ich habe mich in den letzten Tagen mit einigen Leuten über dieses Buch und diese Handlung ausgetauscht und ich hab auch echt mit mir gerungen, ob ich eine Rezension dazu schreiben soll oder nicht, aber here we are.
Ich übernehme die Aussage meines Arbeitskollegen, der meinte: „Dieses Buch fällt aus jedem Bewertungsraster!“, denn genau das tut es.
Und jetzt etwas Ungewohntes vorab: Ich werde direkt meine Bewertung nennen und es wird leichte SPOILER geben, da ich meine Bewertung erklären möchte. Das Buch hat von mir 2 Sterne bekommen und ich weiß nicht einmal, ob ich mir mit dieser Bewertung sicher bin.
Die Sprache ist direkt und zum Teil sehr vulgär, was jedoch bei einem Buch wie diesem nicht überraschend kam. Es ist zwar in vielen Buchhandlungen unter dem Genre New Adult zu finden, aber das ist definitiv kein New Adult, wie wir es kennen. Es ist eher im Bereich Erotik oder noch viel mehr Porn einzuordnen, denn genau so liest es sich.
Das Buch hat zwar eine Handlung, aber die ist tatsächlich eher schwach vertreten, weil die Sexszenen – wenn man sie denn so nennen kann, denn das erscheint mir als zu harmlos formuliert – so im Vordergrund stehen.
In diesem Buch haben wir bestimmt jedes bekannte Synonym für Penis und Sperma gelesen, das es in der deutschen Sprache gibt. Die Autorin lässt da echt nichts aus, aber das, was da passiert ist nicht nur Sex.
Das sind Orgien, halbe Vergewaltigungen und auch wenn die weiblichen Charaktere es scheinbar einvernehmlich mit sich machen lassen, ist Gruppensex, bei dem es zusätzlich noch Zuschauer gibt, unter Drogeneinfluss vielleicht sehr bedenklich zu lesen und zu hinterfragen. Ja, es ist nur ein Buch und die Triggerwarnung vorab sagt auch, dass jeder sich getriggert fühlen soll, der irgendwelche Trigger hat, denn dieses Buch bedient zu viele, als dass man sie aufzählen könnte.
Allein das finde ich etwas schwierig, weil man sich nicht wirklich darauf einstellen kann, andererseits verspricht allein der Prolog schon einiges, was uns im Buch begegnen wird.
Mich hat ein Buch selten so schockiert und mit Fragen zurückgelassen, besonders weil die Protagonistin in mir zahlreiche Fragen hinterlässt. Ich würde sie prinzipiell als sehr intelligent einschätzen, aber dann ist sie so triebgesteuert, dass ihre Intelligenz komplett abgeschaltet wird. Das wirft so viele Fragen auf.
Generell das Frauenbild in diesem Buch ist nichts für schwache Nerven, denn scheinbar sind alle Frauen komplett willig oder willenlos, sobald einer der superheißen Kings auftritt, die – nebenbei gesagt – nicht nur sexy aussehen und alle scheinbar wahnsinnig sexy Stimmen haben, sondern auch die absoluten Tiere im Bett – oder wo auch immer sonst… – sind.
Und dann gabs da eine Szene… Mabel ist Jungfrau am Anfang der Geschichte und natürlich muss das passieren, was wir alle erwarten… Nur wie und wo es passiert. Puh. Das… Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich weiß es einfach nicht.
Was außerdem auch immer wieder zur Sprache kommt, ist Mobbing. Mabel und die anderen Stipendiatinnen werden zum Beispiel mehr oder weniger immer wieder gemobbt, weil sie nicht aus der High Society kommen und an einer Uni wie der Kingston nichts verloren haben, da ihre Eltern ja keinen Cent für diese Universität investiert haben.
Die Art und Weise, wie sich das Mobbing äußert ist unterschiedlich, wird aber gegen Ende des Buches so krass, dass es sogar fast zu einer Vergewaltigung kommt, um die Person in die Schranken zu weisen und ihr so zu vermitteln, dass sie hier nicht her gehört. BITTE WAS? Also Triggerwarnung hin oder her, aber es gibt doch Grenzen!
Ich bin der Meinung, dass es für Bücher wie dieses in Deutschland ein FSK geben sollte. Ich weiß, es gibt kein FSK auf Bücher, aber bei Mangas wird schließlich auch darauf geachtet und da sind es zwar Bilder, aber hier sind es detailliert beschriebene Szenen, die keine minderjährige Person lesen sollte, weil dieses Buch die Selbstwahrnehmung heranwachsender stark beeinflussen und verfälschen könnte. Dieses Buch ist Fantasie! So wie Sex in diesem Buch zelebriert wird, wäre es vermutlich sogar einem Christian Grey zu viel – alleine wegen der ganzen Drogen.
Gegen dieses Buch ist „Fifty Shades of Grey“ fast schon ein Kinderbuch und fast komplett harmlos.
Ich persönlich würde mich als Person beschreiben, die weder „prüde“ noch „sensibel“ in dieser Hinsicht ist, aber dieses Buch war schon krass und ich kann verstehen, dass es einigen Leuten zu viel war und sie es abgebrochen haben.
Dennoch will ich nicht abstreiten, dass es nicht doch irgendwie ein bisschen spannend war. Es ist ein wenig wie ein Autounfall, man will nicht hinsehen, kann aber auch nicht wegsehen. Vermutlich fällt mir die Bewertung auch deshalb so schwer. Ich werde wahrscheinlich auch Band zwei lesen, aber irgendwie macht es mir jetzt schon bisschen Angst, was mich dann erwarten wird, weil ich befürchte, dass die Brutalität noch intensiver wird.
Danke für deine ehrliche Rezension. Ich habe vor ein paar Jahren auch schon ein paar Bücher der Autorin gelesen. 2015 hat mich „Und täglich ohne Dich“ überzeugt. Die Story war gut und der Anteil an Gewalt & Sex … sagen wir… überschaubar. Danach las ich die „Dark Prince“-Reihe zur Hälfte. Ab da wurden die pornografischen Anteile immer mehr. Die Autorin beruft sich darauf, dass es ja „Dark Romance“ sei, aber eine echte, nicht verklausulierte Triggerwarnung wäre dennoch wünschenswert.
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Danke für deine Worte. Ja, eine richtige Triggerwarnung wäre sehr wichtig und auch wenn „Dark Romance“ nie leichte Kost ist, sollte abgewogen werden, in welchem Maße man triggern will und wie hoch der pornografische Anteil sein sollte.
Zudem kommt bei mir halt auch das Gefühl dazu, dass der Plot irgendwie nicht wirklich vorhanden ist. Sobald ich länger über das Buch nachdenke, frage ich mich, was das Ziel der Protagonistin ist. Ich hab echt das Gefühl, dass die Autorin so viel Sex wie möglich in das Buch packen wollte und die Handlung war nebenrangig.
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